Auf Windmühlen-Tour im Achterland

Windmühlen kann man nicht nur in Holland bewundern. Liebevoll restauriert, sind sie auch auf Usedom echte Besucher-Magnete. Die Bockwindmühle Pudagla ist eine davon.

Heute zieht es uns nach Pudagla. Der sieben Kilometer von Mellenthin entfernte Ort lockt mit einem ehemaligen Kloster, um das sich spannende und geheimnisvolle Geschichten ranken. Einen geheimen Gang soll es geben, der das Wasserschloss mit dem Kloster verbindet. So berichtet es jedenfalls Tancredo mit geheimnisvoller Stimme, der uns beim Ritterabend durch das Wasserschloss Mellenthin führt. Einst soll der Schlossherr seine Angebetete durch diesen Gang aus den Fängen der Klosterbrüder befreit haben. Auch von einem gewaltigen Schatz munkelt man, der unentdeckt in dem ebenfalls verschollenen Gang schlummern soll.

Herrliche Tour für Wanderer und Radler

Wir sind zwar weder Schatzsucher noch Höhlenforscher, aber dafür begeisterte Wanderer. Also genau die richtige Tour für uns. Der Weg nach Pudagla ist gut ausgeschildert, auch auf den Feld- und Wanderwegen rund um das Wasserschloss Mellenthin. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist oder zu den ausdauernderen Wanderern gehört, kann die Tour über Balm machen oder auf dem Rückweg über Benz verlängern. Dort steht eine für Europa sehr typische Holländerwindmühle. Weitaus seltener ist jedoch die Bockwindmühlen-Art. Sie ist nach dem Untergestell benannt, auf dem sie steht, dem Bock. Er trägt das gesamte Gewicht der Mühle. Da dieser Windmühlentyp bereits früh von den Holländer-Windmühlen verdrängt wurde, wollen wir uns den Exoten unbedingt ansehen.

Historische Bockwindmühle Pudagla

Die Landschaft rund um Pudagla ist wunderschön, die Wege sind gut erschlossen und sowohl für Wanderer als auch für Radfahrer ein Genuss. Die Bockwindmühle kann man sowieso nicht verfehlen. Weithin sichtbar steht sie auf einer Anhöhe am Westufer des Schmollensees. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Bis zum Jahr 1810 waren alle Bauern im Einzugsbereich Pudaglas verpflichtet, ihr Korn dort mahlen zu lassen. Ab 1937 stand die Mühle dann still. Erst 1997 erfolgte ihre Sanierung. Inzwischen ist sie wieder voll funktionsfähig. Bei den jährlichen Mühlenfesten wird noch mit ihr gemahlen. Dann kann man hautnah erleben, wie auf traditionelle Weise früher der Müller das Korn in Mehl verwandelte.

Was vom Kloster übrig blieb

Nach Besichtigung der Windmühle suchen wir nach dem Kloster. Wie wir feststellen, gibt es das in seiner damaligen Form nicht mehr. Lediglich die Kirche ist noch erhalten. Sie gehört jetzt zum Schloss Pudagla. Also wird es wahrscheinlich nichts mit unserer Schatzsuche. Auch nicht so schlimm. Der Reiz von Sagen besteht ja eigentlich darin, dass sie bis in alle Zeiten erhalten bleiben und niemand ihr Geheimnis lüftet. Schätze finden wir auch so genug in dem kleinen Ort. Wir müssen uns nur umschauen. Das alte Schloss entwickelt sich allerdings erst langsam zu einem solchen. Es kann immer noch nicht ganz verbergen, dass es im Zweiten Weltkrieg ziemlich zerstört und seine Stallungen zu DDR-Zeiten von einer LPG genutzt wurden. Wer wie wir vom Wasserschloss Mellenthin kommt, ist auf den ersten Blick vom Schloss Pudagla enttäuscht. Das schlichte Gebäude hat von außen wenig Flair. Innen ist es jedoch schön hergerichtet und kann besichtigt werden.

Der Teufelsstein vor Pudagla

Bevor wir zurück nach Mellenthin wandern, machen wir noch einen Abstecher ans Achterwasser. Hier liegt ein riesiger Stein, der sogenannte Teufelsstein. Wie um vieles in Pudagla, rangt sich auch um ihn eine Sage. Ein Riese soll ihn geworfen haben. Eigentlich wollte er damit das Kloster treffen, um das ständige Glockengeläut zum Verstummen zu bringen. Da aber auch Riesen manchmal etwas tollpatschig sind, fiel er ihm aus der Hand und landete im Wasser. Immerhin erfüllt er auch dort einen Zweck. Vorwitzige Möwen benutzen ihn als Landeplatz und Toilette. Zudem sind sie bei Touristen ein beliebtes Fotomotiv.
Wir setzen uns kurz in den warmen Sand und knipsen die weißen Schreihälse. Dann machen wir uns wieder auf den Rückweg. Im Wasserschloss Mellenthin wartet sicherlich schon ein frisch Gezapftes auf uns. Das wollen wir auf keinen Fall warm werden lassen.

Liebevoll restauriert: die Bockwindmühle Pudagla
Liebevoll restauriert: die Bockwindmühle Pudagla

Wasserschloss Mellenthin
Schlossallee 5
17429 Mellenthin
Tel.: 038379 2878-0
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Das Schloss ist Täglich ab 12 Uhr geöffnet
Warme Schloss Küche täglich 12-20 Uhr
Brauerei laut Veranstaltungskalender
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