Dem Strandtrubel entkommen auf Usedom
An Usedoms Strand und Seepromenaden kann es im Sommer auch schon mal voll werden. Wer darauf nicht steht, findet im ruhigen Usedomer Achterland eine Alternative.
Vielfältige Sonneninsel Usedom
Seit gut 25 Jahren bereisen wir nun schon die Insel Usedom. Während wir früher oft nur fürs Wochenende hinfuhren, verbringen wir heute auch schon mal eine Woche oder länger auf der Ostseeinsel. Enttäuscht wurden wir dabei noch nie. Dazu bietet die zweitgrößte deutsche Insel zu viel Abwechslung. Das gilt glücklicherweise beim Wetter eher weniger. So scheint statistisch hier mit fast 2000 Stunden im Jahr die Sonne so oft wie sonst nirgendwo in Deutschland. Darüber hinaus kann die Sonneninsel auch mit dem längsten Sandstrand, der längsten Seebäderpromenade und der längsten Seebrücke Deutschlands aufwarten.
Trubeliger Strand, ruhiges Hinterland
Doch dass wir Usedom heute noch mehr ins Herz geschlossen haben, liegt weder am 42 Kilometer langen Strand, der Dreikaiserbäder-Promenade oder der gut 500 Meter langen Heringsdorfer Seebrücke. So haben wir die Erfahrung gemacht, dass es an diesen Usedomer Highlights in der Hauptsaison sehr trubelig ist. So kann es im Sommer auf der Kaiserbäder-Promenade, obwohl gut acht Kilometer lang, schon mal richtig voll werden. Gleiches gilt für die Strandabschnitte zwischen den Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck.
Wer auf Flanieren, sich in Ströme einreihen, Sehen und Gesehen werden gut verzichten kann und dem Trubel entkommen möchte, findet auf Usedom dennoch viele Möglichkeiten. Die naheliegendsten, entspannendsten und schönsten bietet ohne Frage das idyllische Usedomer Hinterland. Hier befinden sich nicht nur die 14 Naturschutzgebiete der Insel, das ruhige Achterwasser, zahlreiche Binnenseen und alte Wälder. Hier gibt es auch noch inseltypische Orte voller Charme und bewegter Historie zu entdecken.
Das Wasserschloss Mellenthin im Mittelpunkt der Insel
Einer der schönsten Orte befindet sich genau im geografischen Mittelpunkt der Insel. Bekannt ist das nur 500 Einwohner zählende Mellenthin vor allem wegen des gleichnamigen Wasserschlosses. Das Renaissanceschloss aus dem 16. Jahrhundert beherbergt heute ein Wellness-Hotel mit eigener Brauerei, Destillerie, Kaffeerösterei, Insel-Manufaktur und Schloss-Shop. Dabei begeistern uns die handwerklich richtig gut gemachten Biere genauso wie die Vielfalt an edlen Spirituosen und Kaffeesorten aus aller Welt, die im großen Trommelröster besonders schonend in aromatische Spitzenkaffees verwandelt werden. Ganz zu schweigen von den bunten kulinarischen Themen-Events, die im Sommer an sechs Tagen die Woche stattfinden.
Ideales Basislager für Aktiv-Urlauber
Doch nicht nur Genießer kommen auf Wasserschloss Mellenthin voll auf ihre Kosten, sondern auch Ruhesuchende. Daran hat die einzigartige Lage des Anwesens, umgeben von einem 20 Meter breiten Wassergraben und eingekuschelt in eine waldreiche Umgebung voller Historie, großen Anteil. Zum anderen begeistert uns als Aktiv-Urlauber auch, dass direkt vom Wasserschloss aus viele der schönsten Rad- und Wandertouren zu den beeindruckendsten Naturschutzgebieten der Insel führen. Darunter unter anderem der Lyonel-Feininger-Radweg. der auf einer Länge von 56 Kilometern an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Dabei weisen Bronzetafeln auf 40 Motive hin, die der Maler Lyonel Feininger in seinen Gemälden, Grafiken und Aquarellen verewigt hat. Für uns eine weitere Möglichkeit, dem Strandtrubel auf Usedom zu entkommen.