Der Zauber alter Bäume

Uralte Bäume mit dicken Stämmen und knorrigen Ästen entdeckt man auf Usedom an den ungewöhnlichsten Orten. Ein besonders schöner steht bei der Kirche Mellenthin.

Bäume und Menschen verbindet seit Urzeiten ein ganz besonderes Band. Besonders alte Bäume mit ihren dicken Stämmen und bizarren Ästen haben es uns angetan. Seit dem Altertum stehen sie für Kraft und Weisheit. Unter ihnen entstanden früher heilige Stätten und magische Orte. Sie boten Schutz und ließen die Menschen unter ihren raschelnden Zweigen von besseren Zeiten träumen.

Die Magie alter Bäume

Vieles von dem ist auch heute noch so. Mächtige Bäume sind immer noch ein Symbol für Schutz. Im Sommer breitet man seine Decke in ihrem Schatten aus, um sich vor der Sonne zu schützen. Wenn es regnet, blitzt und donnert, sucht man dort reflexartig Zuflucht – auch wenn das bei Unwetter gar keine gute Idee ist. Beharrlich hält sich auch der Gedanke, dass Bäume mystische Wesen sind. Viele schnitzen Botschaften in ihre Rinde und hoffen auf ewige Erinnerung. Manche umarmen sie oder kehren immer wieder zu ihrem Lieblingsbaum zurück. Bäume sind oft fest verknüpft mit unserem Leben.

Ältester Baum auf Usedom

Der älteste Baum auf Usedom ist eine Eiche. Die Suckower Eiche wurde schon 1298 in einer herzoglichen Urkunde erwähnt. Mehr als 700 Jahren trotzte sie bisher jedem Sturm. Doch so langsam schwächelt der alte Riese. Ein großer Hauptast ist bereits abgebrochen. Obwohl die imposante Eiche schon seit 1936 als Naturdenkmal unter Schutz steht, macht das der Braunfäule wenig aus. Die Pilzkrankheit zersetzt den 20 Meter hohen und ebenso breiten Riesen von innen heraus. Doch gerade seine Schwäche bringt ihn den Menschen wieder näher. Viele besuchen die alte Eiche nun erst recht, gerade so als wollten sie ihr die letzte Ehre erweisen.

Historischer Baumbestand in Mellenthin

Weitaus besser in Schuss sind gleich zwei „Baumgreise“. Sie stehen ganz nah beieinander. Im kleinen Dorf Mellenthin in der Mitte von Usedom thront eine knapp 700 Jahre alte Stil-Eiche neben der Dorfkirche. Sie schmiegt sich auf dem Friedhof an die alte Steinmauer. Über 22 Meter ragt der alte Baum inzwischen in den Himmel. Sein Stammumfang von mehr als sieben Metern ist so gewaltig, dass man sich winzig vorkommt, wenn man ihn umfassen will. Trotz seines Alters ist der Baumgreis allerdings noch sehr vital. Noch scheint der Zahn der Zeit nicht an ihm zu nagen. Mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 800 Jahren hat er wohl auch noch manch schönes Jahr vor sich. Sein Mitstreiter, ebenfalls eine Stil-Eiche, hat dagegen anscheinend schon deutlich mehr mitgemacht. Er ist zwar mit 300 Jahren noch im besten Eichen-Alter, doch ist sein Stamm schon durch Bruchstellen gezeichnet. Wind und Wetter haben es nicht so gut mit ihm gemeint. Vielleicht, weil er an exponierterer Stelle im Wald hinter dem Wasserschloss Mellenthin steht.

Baumallee zum Wasserschloss Mellenthin

Ein besonders idyllisches Bild alter Bäume bietet die Allee, die direkt durch den Ort zum Wasserschloss Mellenthin führt. Die mit Kopfsteinen gepflasterte Straße wird durch große, alte Bäume beschattet, die sie wie zum Schutz begleiten. An ihrem Ende öffnen sich die Reihen und geben den Blick auf das schöne Renaissance-Schloss frei. Ein imposantes Tor führt auf den gemütlichen Innenhof. Hier laden Tische und Stühle zu einem kühlen Schluck oder einer Stärkung ein. Ähnlich wie die alten Eichen, kann auch das Wasserschloss Mellenthin auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1575 erbaut und seit 2001 schrittweise restauriert, beherbergt es heute ein harmonisch in das Schloss integriertes Hotel. In den alten Gewölben ist zudem eine Brauerei untergebracht, sowie in der ehemaligen Schlosshofkapelle eine Kaffeerösterei.

Alt wie ein Baum – Eiche im Kirchhof von Mellenthin
Alt wie ein Baum – Eiche im Kirchhof von Mellenthin

Wasserschloss Mellenthin
Schlossallee 5
17429 Mellenthin
Tel.: 038379 2878-0
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Das Schloss ist Täglich ab 12 Uhr geöffnet
Warme Schloss Küche täglich 12-20 Uhr
Brauerei laut Veranstaltungskalender
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