Die guten Hausgeister im Wasserschloss
Verreisen bedeutet für viele Urlaub von den lästigen Haushaltspflichten. Im Wasserschloss Mellenthin sorgen deshalb viele gute Hausgeister für die perfekte Flucht aus dem Alltag.
Ich bin ein recht ordentlicher Mensch. Nicht übertrieben ordentlich wie einige meiner Nachbarn, deren Häuser makellos und fast schon klinisch steril aussehen. Aber doch so ordentlich, dass ich nicht erst alles hastig unter die Couch kehren muss, wenn unerwartet Freunde an meiner Haustür klingeln. Dafür muss ich leider auch entsprechend oft putzen. Das gehört ganz und gar nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ich betrachte es eher als eine Arbeit wie Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlenflügel. Kaum ist die Dusche blitzblank, lauern kleine Kalkmonster schon wieder darauf, sich erneut auf den glänzenden Fliesen und der Glastür niederzulassen. Und ist der Teppich frisch gesaugt, fliegt garantiert mein mausernder Sittich eine Ehrenrunde oder eine angebrochene Kekspackung fällt mir aus der Hand und explodiert regelrecht auf meinem flauschigen Flokati.
Einfach mal andere machen lassen
Im Urlaub genieße ich es deshalb ganz besonders, einmal gar nichts in Puncto Putzen zu tun. Ich beziehe im Wasserschloss Mellenthin mein schönes, sauberes Zimmer und freue mich über die geschmackvolle Einrichtung und die flauschigen Handtücher im stilvollen Marmorbad. Kurz bedaure ich beim Anblick der glasklaren Duschwand den guten Geist, der morgen früh die bösen Kalkmonster bändigen und alles wieder ins Reine bringen muss. Beim Blick in den Schrank sehe ich, dass die guten Hausgeister hier im Wasserschloss auch in anderer Hinsicht auf Zack sind. Für den Wellness-Bereich steht schon eine vorgepackte Tasche mit Handtüchern bereit. Die muss ich mir nur noch schnappen, und los geht‘s mit dem Entspannen.
Frei von Haushaltspflichten
Abends gleite ich müde und zufrieden unter die blütenweißen Bettbezüge und strecke mich entspannt auf der angenehm festen Matratze aus. Durch das gekippte Fenster höre ich noch letzte Vogelstimmen, dann bin ich auch schon fest eingeschlafen. Am nächsten Morgen springe ich gut gelaunt aus dem Bett, unter die Dusche und dann geht es ab zum Frühstück. Als ich zurückkomme, habe ich beim Anblick meines Zimmers doch ganz klein wenig ein schlechtes Gewissen. Das ordentliche Bett vom Vortag ist zerwühlt und knitterig, die Glaswand der Dusche ist pitschnass und bis oben hin voller Wasserspritzer. Auf dem Teppich liegt etwas Erde. Die stammt vermutlich von meinem gestrigen Abendspaziergang rund um den Schlossgraben. Unter dem Tisch liegen Krümel meines Gute-Nacht-Cookies. Fast will ich schon anfangen aufzuräumen, da fällt es mir wieder ein. Ich bin ja im Urlaub und habe putzfrei.
Alles wieder wie neu
Als ich am frühen Nachmittag von meiner Wanderung zurückkehre, komme ich mir vor wie Bill Murray am Murmeltiertag. Alles ist wieder so ordentlich wie bei meiner Ankunft. Das Bett ist makellos glatt, die Duschwand ist so sauber, dass ich fast dagegen laufe, und Gesichtscreme und Zahnbürste im Bad stehen ordentlich aufgereiht unter dem Spiegel. Krümel und Erde sind im Rachen eines unsichtbaren Staubsaugers verschwunden und mein Nachthemd liegt ordentlich gefaltet unter dem Kopfkissen.
Gute Geister sind nicht selbstverständlich
Natürlich weiß ich, dass all dies im Zimmerpreis enthalten ist. Manch einer mag sich wundern, dass ich mir überhaupt Gedanken darüber mache. Ein sauberes Zimmer ist heutzutage selbstverständlich, wenn man in einem guten Hotel wohnt. Trotz allem gestatte ich mir einen kurzen inneren Dank an die fleißigen Geister, die hier tätig waren und mich im Urlaub von meinen Alltagspflichten befreien. Gern lege ich dafür auch hin und wieder ein paar Silbermünzen aufs Kopfkissen – die guten Geister sollen sich auch freuen dürfen.
Gute Hausgeister waren hier am Werk