Einfach mal einen Gang runter schalten
Die Ostseeinsel Usedom übt auf viele Gäste auch im Herbst eine große Faszination aus. Besonders gut entschleunigen und genießen kann man im Usedomer Achterland.
Schwieriger Corona-Sommer
Endlich Urlaub. Obwohl der Herbst längst Einzug gehalten hat, freue ich mich auf diesen Urlaub wie schon lange nicht mehr. Das liegt zum einen an meinem Urlaubsziel. Zum anderen fühle ich mich nach diesem in mehrfacher Hinsicht durchwachsenen Sommer auch so richtig urlaubsreif. Erst wollte der Sommer nicht richtig in Gang kommen. Dann machte Corona den Planungen einen Strich durch die Rechnung. Und schließlich waren einige meiner Lieblings-Destinationen im Hochsommer komplett ausgebucht.
Usedom beliebt wie nie
Eigentlich verständlich, dass es viele Deutsche in diesem Sommer an die heimischen Küsten zog. Auch auf mich übt vor allem die Ostsee eine magische Faszination aus. Meist verbringe ich mindestens einen Urlaub auf der Ostseeinsel Usedom. Nicht selten zieht es mich sogar zwei- oder dreimal auf die zweitgrößte deutsche Insel. Wie wohl die meisten Usedom-Fans fasziniert mich die glasklare Ostsee ebenso wie der grandiose Sandstrand und die mondänen Seebäderpromenaden. Als Usedom-Kenner weiß ich, dass der Strand mit 42 Kilometern sogar der längste Deutschlands ist. Das Gleiche gilt für die knapp neun Kilometer lange Kaiserbäderpromenade zwischen den Seebädern Bansin und Ahlbeck. Darüber hinaus befindet sich auf dieser Strecke im Seebad Heringsdorf mit gut 500 Metern noch die längste Seebrücke Deutschlands. Und mit 1906 Sonnenstunden im Jahr scheint auf Usedom zu guter Letzt auch noch die Sonne so oft wie sonst kaum irgendwo in Deutschland.
Natur und Geschichte genießen im Usedomer Achterland
Doch diese Superlative sind nicht die Hauptgründe, warum es mich immer wieder auf die Sonneninsel zieht. Gerade im Herbst, wenn sich die Strände leeren und die quirligen Seebäder nicht mehr so voll sind, kann man auf Usedom locker einen Gang runter schalten. Mindestens. Das gelingt sogar noch besser abseits der touristischen Seebäder, im idyllischen Hinterland. Hier im Usedomer Achterland befinden sich zudem weitere Superlative, die selbst einige langjährige Usedom-Gäste nicht kennen. Wussten Sie zum Beispiel, dass Usedom über die größte Dichte an Naturschutzgebieten in ganz Deutschland verfügt? Und die meisten dieser 14 Naturschutzgebiete befinden sich eben im Usedomer Achterland. Darunter auch intakte Hochmoore, wie man sie sonst in Deutschland kaum mehr findet. Auch um das Wappentier der USA in freier Natur zu sehen, muss man nicht über den großen Teich fliegen. Der Seeadler hat nämlich auf Usedom noch einen Verbreitungsschwerpunkt. Den majestätischen Greifvogel kann man nicht selten am Himmel im Usedomer Hinterland entdecken. Auch alte Wälder mit noch älteren Bäumen kann man hier bestaunen und vielleicht sogar – wenn man ganz genau hinhört – ihren Geschichten lauschen. Versuchen Sie es doch selbst einmal bei der 750 Jahren alten Suckower Eiche oder ihrem Pendant im Hof der Kirche von Mellenthin.
Erholen und genießen auf Wasserschloss Mellenthin
Apropos Mellenthin … Wie wohl kaum ein Ort im Usedomer Achterland atmet dieser noch lebendige Geschichte. Dazu trägt vor allem das Wasserschloss Mellenthin bei. Das altehrwürdige Renaissanceschloss aus dem 16. Jahrhundert beherbergt heute ein Wellness-Hotel mit eigener Brauerei, Destillerie und Kaffeerösterei. Neben den süffigen Biersorten, edlen Spirituosen und röstfrischen Kaffees aus aller Welt sind auch die bunten Themen-Events legendär.
Auf Wasserschloss Mellenthin kann man nicht nur schlemmen, entspannen und die Insel Usedom von ihrer schönsten Seite genießen. Hier kommen auch Aktiv-Urlauber voll auf ihre Kosten. Einige der schönsten Rad- und Wanderwege starten nämlich genau vom Wasserschloss Mellenthin. Für mich gibt es keinen schöneren Urlaub als hier zu genießen, entspannen und mal einen Gang runter zu schalten.