Erfrischung im Usedomer Achterwasser

Ein Bad in Usedoms kühlem Achterwasser erfrischt. Wer sich dazu nicht überwinden kann, findet in einem Saunabesuch im Wasserschloss Mellenthin eine Alternative.

Hinein ins kühle Nass

Bei unserer täglichen Wanderrunde um unseren Haussee treffen wir öfter mal unsere Nachbarn. Meist kommen sie vom Baden. Das klingt noch nicht besonders aufsehenerregend. Das ändert sich aber beim Blick auf die Temperaturanzeige. Nach dem relativ kühlen Mai liegen die Wassertemperaturen nämlich immer noch bei nur frischen 14 Grad Celsius. Wir gestehen dann, dass uns das Baden bei diesen Temperaturen nur wenig Freude machen würde. Sie halten dagegen, dass kaltes Wasser herrlich erfrische und dieses Gefühl noch lange danach anhalte.

Für sie als bekennende „Eisbader“ jedenfalls ist die Sache klar: Kaltes Wasser stärkt den Kreislauf, das Immunsystem und macht gute Laune. Die Haut pulsiert, man fühlt sich lebendig und unbezwingbar.

Erfrischend, aber auch gesund?

Als Biologe weiß ich, dass extreme Temperaturreize tatsächlich zu einer kräftigen Adrenalin-Ausschüttung führen. Um ein schnelles Auskühlen zu verhindern, ziehen sich in Folge dessen die Blutgefäße zusammen, was den Kreislauf und die Gefäße trainiert. Doch anders als beim über alle Zweifel erhabenen Wassertreten bei einer Kneippkur oder dem wechselwarmen Duschen, ist der Effekt beim Sprung ins kalte Wasser extremer. Aus medizinischer Sicht sind die Vorteile vom Anbaden bei kalten Wassertemperaturen oder gar des Eisbadens also längst nicht so eindeutig.

Tatsächlich sollte man den Kälteschock nicht unterschätzen. Dieser kann nicht nur Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen gefährlich werden, da er zur Hyperventilation führen kann. Im Prinzip reagiert jeder Körper auf das ganzheitliche Zusammenziehen der Blutgefäße. Untrainierte mehr, daran gewöhnte weniger. Dass unsere Nachbarn sich über viele Jahre hinweg daran gewöhnt haben, steht außer Frage. Tatsächlich sehen die beiden immer irgendwie frisch aus, wie das blühende Leben.

Anbaden im Usedomer Achterwasser

Dennoch verging noch einige Zeit, bis auch wir es mal ausprobierten. Und obwohl es nahe lag, war es nicht etwa unser Haussee, der uns zum Anbaden verleitete. Doch mehr als 14 Grad hatte das Gewässer auch nicht. Dennoch waren wir begeistert – und auch ein wenig stolz, dass wir uns getraut haben, Anfang Juni in die frischen Fluten des Usedomer Achterwassers am Strand von Pudagla einzutauchen. Vielleicht hätten wir uns auch nicht getraut, wenn es an diesem Tag kühl und bedeckt gewesen wäre. So aber machte die Sonneninsel Usedom ihrem Namen alle Ehre. Darüber hinaus hatten wir durch unsere zweistündige Wanderung vom Wasserschloss Mellenthin bis zum Nepperminer See und dann weiter am Achterwasser entlang schon die richtige Betriebstemperatur. Vielleicht hat auch den Ausschlag gegeben, dass wir nicht die Einzigen waren. Ein älteres Ehepaar zog im Wasser gemütlich seine Runden. Und die Haut derer, die sich am Sandstrand sonnten, schien auch noch feucht zu sein.

Um den Körper gezielt auf den Kältereiz vorzubereiten, ließen wir uns viel Zeit. Erst nachdem wir Arme und Beine an die Temperaturen gewöhnt hatten, tauchten wir langsam mit dem ganzen Körper ein. Dennoch hat uns der Kälteschock fast den Atem geraubt. Nach ein paar kräftigen Schwimmzügen wurde es etwas besser. Doch nach ein paar Minuten wurde uns dann wieder richtig kalt. Also beendeten wir unser Bad, trockneten uns gründlich ab und zogen uns ein wärmendes Jäckchen über.

Vergleichbarer Effekt beim Saunieren

Jetzt waren wir sogar richtig froh, dass wir dieses vorsorglich im Rucksack mitgenommen hatten, obwohl wir es bisher nicht brauchten. Zwar wurden wir auf dem Rückweg auch irgendwann wieder warm. Doch es dauerte eine ganze Weile. Natürlich pulsierte unsere Haut und wir fühlten uns danach irgendwie belebt. Doch die Überwindung war für uns schon enorm. So beschlichen uns Zweifel, ob wir je zu „Eisbadern“ würden. Als uns dann noch ein kräftiger Gewitterguss bis auf die Haut durchnässte, freuten wir uns nur noch auf den Wellnessbereich und die Saunen im Wasserschloss Mellenthin.

Nur gut, dass beim Saunieren ein vergleichbarer Effekt erzielt werden kann. Durch das wechselnde Aufheizen und anschließende Absenken der Körpertemperatur wird nämlich das Herz-Kreislaufsystem genauso effektiv trainiert, wie beim Eisbaden – nur umgekehrt. Und das kommt uns als „Warmduscher“ deutlich mehr entgegen. Jeder so, wie er es mag.

Erfrischung beim Anbaden im Usedomer Achterwasser
Erfrischung beim Anbaden im Usedomer Achterwasser

Wasserschloss Mellenthin
Schlossallee 5
17429 Mellenthin
Tel.: 038379 2878-0
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Das Schloss ist Täglich ab 12 Uhr geöffnet
Warme Schloss Küche täglich 12-20 Uhr
Brauerei laut Veranstaltungskalender
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