Frühlingssonne genießen ohne Reue

Die Frühlingssonne sorgt bei Mensch und Tier für gute Stimmung. Ab April reicht die Intensität der Sonnenstrahlung auch wieder für die Produktion von Vitamin D.

Wenn die Lerche singt, ist der Frühling da

Der Wind weht noch recht frisch über die weiten Flächen nahe dem Nepperminer See. Das Thermometer quält sich nur mühsam über die 4-Grad-Marke. Obwohl die Sonne vom blauen Himmel strahlt, ziehen wir die Reißverschlüsse unserer Windjacken bis unters Kinn, um die kalten Hände sogleich wieder in den Taschen zu versenken.
Mit fast 2000 Stunden scheint auf der Ostseeinsel Usedom ja bekanntlich die Sonne öfter als sonst irgendwo in Deutschland. Und vielleicht spüren Mensch und Tier den Beginn des Frühlings hier am ehesten. Und tatsächlich liegt etwas wie Frühling bereits in der Luft. Das sieht die Lerche weit über uns offensichtlich ganz genauso. In einem nicht enden wollenden Stakkato aus Lauten zwitschert sie ihre Freude hoch über uns in die Welt hinaus. Keine Überraschung, denn Vögel merken lange vor uns, dass es Frühling wird. Wenn die Tage länger werden und die Intensität der Sonnenstrahlung zunimmt, produziert ihr Organismus Balz auslösende Hormone. Für erste Frühlingsgefühle braucht die Lerche in unseren Breiten nur gut zehn Stunden Sonnenlicht, ganz gleich, wie kalt es sonst ist.

Sonnenbad – Segen und Fluch

Vielleicht merkt sie wegen ihres Federkleides die Kälte nicht. Tatsache aber ist, das auch bei uns Menschen die Frühlingssonne einen radikalen Stimmungsumschwung bewirkt. Das betrifft nicht nur die Psyche, sondern auch unser Immunsystem und andere Prozesse im Körper. So haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Wirkung des Sonnenlichts auf Gesundheit und Wohlbefinden neben der Tages- und Nachtlänge auch noch von seiner Intensität und dem Lichtspektrum abhängt. Heute herrscht weitgehend Einigkeit darin, dass die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts offenbar nicht nur krebserregend wirken, sondern auch Krebs vorbeugen können. So löst Ultraviolettstrahlung, sog. UVB-Licht, mit Wellenlängen zwischen 280 und 315 nm in der Haut die Bildung des lebenswichtigen Vitamins D aus und stimuliert die pigmentbildenden Melanozyten. Da diese Strahlung zudem auch die Entstehung von Hautkrebs fördert, steht Sonnenbaden in der Kritik. Ein Widerspruch, der nicht einfach aufzulösen ist: Das als Krebsauslöser verdächtige ultraviolette Licht kann zugleich die Produktion des Sonnenvitamins D anregen, das wiederum vor Krebs schützen kann.

Vitamin D-Mangel in Deutschland

Doch mittlerweile gibt es immer mehr wissenschaftliche Studien, die das vermeintliche Paradoxon auflösen oder zumindest in einem anderen Licht erscheinen lassen. So liegt in Deutschland beispielsweise die tägliche Zufuhr an Vitamin D mit der Nahrung zum Teil erheblich unter den empfohlenen Werten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Die meisten Kinder und Jugendlichen unterschreiten die empfohlenen Werte für die Nährstoffzufuhr für Vitamin D deutlich. Ein ebenso bedenklicher Mangel herrscht auch bei älteren Menschen. Über 90 Prozent der Senioren erreichen die für ihre Altersgruppe empfohlene Zufuhr an Vitamin D nicht.
Besonders in den Wintermonaten ist das Defizit deutlich, da in unseren Breiten die Intensität der Sonnenstrahlen zwischen Oktober und März nicht für die Vitamin D-Produktion im Körper ausreicht. Leider kann dieser Mangel an Vitamin D auch nicht über die Nahrung ausgeglichen werden. Nennenswerte Mengen des Vitamins finden sich nur in fettem Seefisch wie beispielsweise Hering oder Makrele sowie in geringeren Mengen in Eiern oder Milch.

Fetter Fisch vs. Sonnenbaden

Um allerdings den empfohlenen Bedarf von täglich 800 internationalen Einheiten (i. E.) Vitamin D zu decken, müsste man mindestens vier Fischmahlzeiten pro Woche zu sich nehmen. Um diesen Bedarf mit Eiern zu decken, müssten es schon täglich etwa zehn sein. Das wiederum dürfte nicht nur das Körpergewicht, sondern auch den Cholesterinspiegel deutlich erhöhen.
Doch es gibt eine ebenso einfache wie geniale Lösung. Liegt man nämlich für 20 Minuten ungeschützt in der Sonne, bildet unser Körper in der Haut von ganz allein etwa 10.000 i.E. Vitamin D. Eine Verlängerung des Sonnenbades darüber hinaus bringt nichts, da der Körper die Produktion einfach herunterfährt. Dafür steigt dann wiederum die Gefahr eines Sonnenbrandes und mit ihm das Risiko für Hautkrebs deutlich an. Viel hilft eben nicht immer viel, eher im Gegenteil. Oder um es mit Paracelsus’ Worten zu sagen: Die Dosis macht das Gift.

Frühlingssonne genießen ohne Reue beim Sonnenbaden auf Usedom
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