Vom Wasserschloss Mellenthin zu zwei Windmühlen

Usedoms Windmühlen sind weithin sichtbare Wahrzeichen und beliebte Fotomotive. Zwei bekannte Maler pflegten sogar ganz besondere Beziehungen zu Usedoms Mühlen.

Bockwindmühle Pudagla

Wer bei der Anreise nach Usedom die Zecheriner Brücke auf dem Weg an die Küste nimmt, kommt direkt an einer von Usedoms Windmühlen vorbei. Die imposante Bockwindmühle bei Pudagla ist nicht nur weithin sichtbar, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv. Zumindest bei jenen, die anhalten und nicht einfach nur vorbeisausen, um so schnell wie möglich die Küste zu erreichen. Vielleicht wissen die meisten Gäste der Insel auch einfach nur nicht, dass sich ein Besuch der voll funktionsfähigen Mühle durchaus lohnt. Er bietet nicht nur einen prima Einblick in die Geschichte von Windmühlen im Allgemeinen, sondern auch in die der Windmühle Pudagla im Speziellen.

Sogar jene, die weniger an Windmühlenhistorie interessiert sind, kommen bei selbst gebackenem Kuchen und herrlich duftendem Kaffee auf ihre Kosten. Und selbst wenn sie mal vorübergehend geschlossen ist, weil der letzte Orkan etwa Teile eines Flügels heruntergerissen hat … eine tolle Aussicht gibt es hier immer gratis. Wir jedenfalls kommen immer wieder gern vorbei und genießen den Ausblick oben auf dem Mühlenberg. Das mag auch daran liegen, dass wir hier gern auf halber Strecke Pause machen, wenn wir uns vom Wasserschloss Mellenthin aus aufmachen zur „Großen Windmühlentour“.

Weithin sichtbare Wahrzeichen der Insel Usedom

Windmühlen gehören auf der Ostseeinsel Usedom zu den weithin sichtbaren Wahrzeichen. Echte Mühlenfreunde dürfte dabei interessieren, dass es sich bei der in Pudagla um eine Bockwindmühle handelt, die im 16. Jahrhundert in den Niederlanden und Norddeutschland noch vorherrschend war, bis sie allmählich von den Holländerwindmühlen verdrängt wurde. Auf Usedom gibt es noch beide Arten. Und da diese nun einmal für den Betrieb auf Wind angewiesen sind, finden sich Windmühlen dementsprechend meist in exponierten Lagen. Erhebungen wiederum garantieren in einem ansonsten eher flachen Land gute Aussichten. So gesehen ist die Holländerwindmühle Benz vielleicht sogar noch einen Tick idyllischer gelegen als ihr älteres Pendant in Pudagla.

Holländerwindmühle Benz

Und tatsächlich: Von der Mühle auf dem Berg genießt man einen grandiosen Ausblick über Benz, das Achterwasser und die ganze „Usedomer Schweiz“. Einfach herrlich.
Doch selbst wenn der Ausblick schon den Aufstieg wert ist, sollte man sich den Eintritt nicht sparen und die Mühle auch von innen ansehen. Sie wurde 1812 erbaut, hat also einige Jahre weniger auf dem Buckel als ihre Kollegin bei Pudagla. Ihre Historie aber ist vergleichbar bewegt. Die Innenausstattung ist weitgehend erhalten und intakt. Anhand der alten Maschinen kann der Weg vom Korn zum Mehl gut nachvollzogen werden. Natürlich finden Wanderer und Besucher im Backhaus der Mühle auch die Möglichkeit zu einer Rast bei Kaffee und Kuchen. Im Keller befindet sich eine Ausstellung mit Bildern von Lyonel Feininger.

Zwei bedeutende Maler und Mühlen-Fans

Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf Usedom unterwegs ist, trifft häufig auf den Namen des deutsch-amerikanischen Malers. Ihm zu Ehren gibt es sogar den Feininger-Radweg, denn vor hundert Jahren besuchte der bekannte Maler oft und gern die Insel. Er radelte und malte gern hier. Bronzene Bodenplatten entlang des Radweges zeigen, wo Feininger seine Staffelei aufstellte. In der Holländerwindmühle können einige seiner Motive aus Benz und Neppermin bewundert werden. Doch der radelnde Künstler Lyonel Feininger war nicht der einzige Maler, der von der Mühle in Benz angetan war. Auch der bekannte deutsche Maler Otto Niemeyer-Holstein war mit der Mühle bis zu seinem Tod 1984 eng verbunden. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Benz. Der Maler aus Lüttenort bei Koserow erwarb 1974 die Holländerwindmühle, um sie vor dem Verfall zu bewahren. Auf seinen Antrag hin wurde die Mühle unter Denkmalschutz gestellt. Er finanzierte die Neubeschindelung sowie die Anbringung neuer Flügel und veranlasste, dass sie als technisches Denkmal der Öffentlichkeit erhalten bleiben soll. Gut so. Denn heute ist die Mühle ein lohnenswertes Ausflugsziel. Nicht nur für Mühlenfreunde, sondern auch für Radler und Wanderer.

Holländerwindmühle Benz
Wasserschloss Mellenthin
Schlossallee 5
17429 Mellenthin
Tel.: 038379 2878-0
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Das Schloss ist Täglich ab 12 Uhr geöffnet
Warme Schloss Küche täglich 12-20 Uhr
Brauerei laut Veranstaltungskalender
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