Heute steht eine Radtour auf dem Programm. Auf den Spuren Lyonel Feiningers wollen wir nach Neppermin und dann auf schönen Wald- und Wiesenwegen wieder zurück zum Wasserschloss Mellenthin fahren.
Gleich nach dem Frühstück radeln wir los. Die Fahrräder haben wir uns im Hotel ausgeliehen. Sie machen einen soliden und gut gepflegten Eindruck. Hinter dem Schlossgraben biegen wir links ab und folgen den hölzernen Hinweisschildern Richtung Neppermin.
Auf Feiningers Spuren
Warum machen wir eigentlich eine Feininger-Tour, wo wir doch gar keine Kenner seiner Werke sind? Eher im Gegenteil. Erst auf Usedom haben wir von ihm gehört. Ganz einfach: Auf der Strecke liegen Orte, die scheinbar so schön sind, dass sie einen Maler inspiriert haben. Diese Aussichten wollen wir auch genießen. Und wie auch Feininger damals, erstrampeln wir uns die besonderen Momente mit Muskelkraft und dem guten Gefühl, später zufrieden und hungrig zum Brauerabend ins Wasserschloss zurückzukehren. Aber davon sind wir erst mal noch ein gutes Stück entfernt.
Unser erster Halt ist ein Bootssteg mit einem idyllischen Fischkutter. Auf den hölzernen Planken befindet sich ein bronzener Orientierungspunkt. Er zeigt genau an, wo einst die Staffelei des deutsch-amerikanischen Impressionisten stand. Schaut man in die gleiche Richtung wie er damals, kann man weit die Küstenlinie entlang blicken. In der Rundung liegt der Ort Neppermin. An diesem Tag ist der Wind frisch und kühl. Der Schilfgürtel raschelt, die Wellen platschen gegen den Steg, Möwen segeln kreischend im Wind. Eine tolle Küstenatmosphäre, wie sie nicht nur ein Maler schätzt.