Hochprozentiges in Eichenfässern
Die Destillerie vom Wasserschloss Mellenthin auf Usedom hat ihren ersten Rum gebrannt. Auch Whisky lagert bereits in großen Eichenfässern in ihrem Keller.
Die Wiederentdeckung guten Rums
Seit einigen Jahren schon liegt Rum voll im Trend. Im Gegensatz zu früher, als man ihn mit Cola streckte oder mittels heißem Wasser in Grog verwandelte, ist heute beste Qualität und pur trinken angesagt. An der Herstellung hingegen hat sich nicht allzu viel verändert. Rum wird ausschließlich aus Zuckerrohr hergestellt. Dieses muss erst gären und wird anschließend destilliert. Danach wird das Destillat für braunen Rum noch in Holzfässern gelagert. Dieses Prozedere ist bei allen Rumsorten das gleiche.
Doch wie unterscheidet sich eigentlich guter Rum von schlechtem? Das liegt vor allem an der Handwerkskunst des Destillateurmeisters. Denn abgesehen von den unterschiedlichen Hefestämmen, die der Maische zur Gärung hinzugefügt werden, der Gärdauer sowie der Art der Fermentierung kommt auch dem Brennen und Destillieren des Rums eine besondere Bedeutung zu. Auch die Qualität der Fässer, in denen er im Fall von braunem Rum später gelagert wird, spielt eine wichtige Rolle, ebenso die Lagerdauer. In aller Regel lagert er zwischen sechs Monaten und ein paar Jahren. Resultat dieser Reifung ist die dunkle Farbe und ein milder, angenehmer Geschmack.
Rumherstellung im Wasserschloss Mellenthin auf Usedom
Auch auf der Urlaubsinsel Usedom wird inzwischen Rum hergestellt. Genau im Mittelpunkt der Insel betreibt das Wasserschloss Mellenthin neben einer Brauerei und Kaffeerösterei auch eine eigene Destillerie. Dort wird seit letztem Jahr auch Rum hergestellt. In großen Eichenfässern lagert der erste Ansatz im Keller der Insel-Manufaktur, die ebenfalls zum Schloss gehört, und wartet auf seinen großen Auftritt. Mitte Mai soll es endlich so weit sein, berichtet uns Destillateurmeister Philipp Fournes. Er ist zuversichtlich, mit seinem Rum den Geschmack seiner Kunden zu treffen. Diese sind durchaus wählerisch, da sie von ihm bisher nur Bestes hinsichtlich seiner feinen Geister und Liköre gewohnt sind. Ebenfalls in den Tiefen der Manufaktur ruht auch noch eine andere feine Spirituose und wartet auf ihr Debüt. Doch das ist voraussichtlich erst in ein bis zwei Jahren der Fall. Denn der Single Malt Whisky, der dort lagert, will Weile haben. Das weiß auch Philipp Fournes.
Whisky-Reifung im Wasserschloss Mellenthin
Ziemlich voll ist es inzwischen im Keller der Insel-Manufaktur. Bestimmt 40 Whisky-Fässer aus Eichenholz mit einem Füllvolumen von 200 Litern pro Stück liegen dicht an dicht und hoch gestapelt. Hinzu kommen immer wieder neue, frisch mit Rum befüllte Fässer, die sich den Raum mit ihnen teilen. Ein zweites Lager ist bereits im Entstehen, denn eines weiß der Destillateurmeister vom Wasserschloss Mellenthin ganz genau. Wenn sein Whisky und Rum erst einmal im Verkauf sind, dann wird er bald Nachschub brauchen. Denn die Kunden vom Wasserschloss Mellenthin sind kauffreudig. Und mit dem Nachschub dauert es natürlich, denn Qualität geht immer vor. Die Zeiten von schlechtem Rum und Whisky sind endgültig vorbei. Mit Cola und dergleichen gemixt wird nur noch selten. Und wer jemals Rum oder Whisky pur getrunken hat, weiß, wie eine edle Spirituose schmecken muss.
