Als normaler Bürger zu Gast auf einem waschechten Schloss? Im Wasserschloss Mellenthin auf der Ostseeinsel Usedom sind nicht nur Edelleute willkommen.

Alles bestens, aber …

Als wir zum ersten Mal Urlaub im Wasserschloss Mellenthin machten, waren wir noch skeptisch. Wir, ganz normale Bürger, zu Gast auf einem waschechten Schloss? Bisher waren wir zumeist in einem Hotel direkt an der Promenade in den Drei Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf oder Ahlbeck abgestiegen. Zugegeben, Kaiserbäder und Kaiserbäderpromenade klingen auch schon etwas abgehoben, zumindest nicht nach unserer Preisklasse. So war es dann zunehmend auch. Irgendwann stellten wir fest, dass Zimmer in Hotels direkt an der Küste mit Promenade oder hohen Seeoffizieren im Namen unser Urlaubs-Budget überstiegen. Also wichen wir zunächst auf die Nebensaison aus. Schon bald aber waren die Preise selbst im Winter so hoch, wie wir es sonst nur von der Hauptsaison kannten.

Alles schnell erreichbar

Also entschieden wir uns irgendwann fürs Usedomer Hinterland, wo die Preise noch moderat waren. Ohne freilich auf unsere geliebten Strandspaziergänge verzichten zu müssen. Usedom ist schließlich nicht besonders groß und überdies dreimal so lang wie breit. So benötigten wir auch vom Usedomer Hinterland bis zum Strand in Bansin mit dem Auto kaum 15 Minuten. Zudem hörte sich das Angebot des Wasserschlosses Mellenthin mehr als überzeugend an. Wo sonst auf Usedom – oder irgendwo anders in Deutschland – gibt es ein Wellness-Hotel mit eigener Brauerei, Destillerie, Kaffeerösterei, Insel-Manufaktur sowie Schloss-Shop – und all das in einem mittelalterlichen Renaissanceschloss mit 20 Meter breitem Wassergraben in einzigartiger Lage?

Herzlich willkommen auf Wasserschloss Mellenthin

Gleichwohl, eine gewisse Skepsis blieb. Die verschwand zunächst auch noch nicht beim Check-In. „Herzlich willkommen auf Wasserschloss Mellenthin.“ Schon bei der vornehmen Formulierung „auf“ anstelle dem uns vertrauten „im“ beschlichen uns kleine Zweifel, hier richtig zu sein. Doch nur kurz. Spätestens als wir unser Zimmer bezogen, fühlten wir uns sofort zuhause. Beim ersten Mellenthiner Hell im wunderschönen Schloss-Innenhof dann erst recht. Die Kellnerinnen und Kellner waren überhaupt nicht abgehoben, sondern echt nett und richtig auf Zack. Sogar der Inhaber – wie wir später erfuhren – begrüßte uns kurz und wünschte uns guten Durst.
Natürlich haben wir keinen Ritter in Rüstung erwartet, aber ein „ganz normaler“ Schlossherr „zum Anfassen“, der kräftig mit anpackt und immer ein offenes Ohr für die Gäste hat, hatten wir nun auch nicht unbedingt erwartet.

Beste Unterhaltung garantiert

Doch es sollte noch viel besser kommen. Da wir bereits an einem Donnerstag anreisten, konnten wir am Brauer-Abend teilnehmen. An sechs Tagen die Woche, bis auf Montag, finden in der Saison immer bunte Themen-Buffets statt. Aber als Bierliebhaber freuten wir uns auf diesen Abend besonders. Auf der Webseite des Wasserschlosses Mellenthin haben wir uns schon vorab informiert, was es mit diesen Themen-Events auf sich hat. Und doch wurden wir überrascht. Lothar und Tancredo, die beiden Spielmannsleute aus dem Norden, sorgten mit stimmungsvoller Musik und Anekdoten rund ums Bier für allerbeste Laune beim Publikum. Zudem gab der Braumeister des Wasserschlosses alles, um jeden in die Kunst des Bierbrauens einzuweihen. Mit Erfolg. Das Bier-Probierbrett haben wir anschließend nicht nur genossen, sondern sogar richtiggehend zelebriert.
Ein ganz besonderes Highlight waren jedoch die anderen netten „Edelleute“ an unserem großen Tisch. So prima amüsiert und unterhalten haben wir uns schon lange nicht mehr. Umso mehr freuten wir uns, die gleiche nette Truppe auch morgens beim Frühstück wiederzutreffen. Und jetzt können wir es kaum abwarten, bis wir uns alle mal wieder sehen beim Brauer-Abend & Co. auf Wasserschloss Mellenthin.

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