Usedomer Gesteinsgarten in Neu Pudagla

Im Usedomer Gesteinsgarten bei Neu Pudagla fühlt man sich leicht und jung. Die ältesten Exponate sind zwei Milliarden Jahre alt, die schwersten wiegen einige Tonnen.

Ein Museumsbesuch lohnt – nicht nur bei Regenwetter

Wenn das Wetter auf der Sonneninsel mal nicht so toll ist, zieht es die Menschen in die Museen. Auf der einen Seite ist das gut so. Schließlich kann die Ostseeinsel Usedom gleich mit einer Vielzahl von durchaus sehenswerten Museen aufwarten. Die Naturerlebniswelt in Heringsdorf gehört dazu, genauso wie das verrückte Bügeleisenmuseum, das vielleicht skurrilste Museum auf der Insel in Zinnowitz. Auf der anderen Seite haben diese Museen es aber auch verdient, nicht nur als Lückenfüller für nicht so sonnige Tage herzuhalten. Das bedeutet aber auch, dass diese an schönen Tagen (leider) relativ leer sind. Was den Museums-Betreiber wenig begeistert, freut den Besucher, weil er keine langen Schlangen vor den Kassen zu befürchten hat. Doch ohne ein gehöriges Maß an Idealismus und Begeisterung seitens der Betreiber würde es einige Museen wohl nicht geben.

Edelsteine und ganz dicke Brocken

Vom Besuch der Naturerlebniswelt waren wir jedenfalls nachhaltig begeistert. Selbst Tage danach sprachen wir noch viel über die einzigartigen Exponate, aber auch über die Menschen dahinter. Mit frühzeitlicher Erd- und Naturgeschichte hatten wir uns bisher eher wenig auseinander gesetzt. Natürlich haben wir am Strand auch schon mal nach Bernstein gesucht. Auch wissen wir, dass die meisten Seen Usedoms während der letzten Eiszeit entstanden sind. Viel mehr aber auch nicht. Der Besuch der Naturerlebniswelt hat diesbezüglich unseren Horizont erweitert. So haben wir erfahren, dass Edelsteine wahrscheinlich schon seit der Altsteinzeit vor etwa zwei Millionen Jahren als Schmuck Verwendung fanden. Neben Gold und Silber wurden aber auch Schmucksteine wie z.B. Rubine, Smaragde, Saphire und Bernstein bereits in der Antike verwendet.
Doch neben den funkelnden Edelsteinen gibt es ja auch noch die Natursteine, die ebenfalls beeindruckend sind, wenn auch auf andere Weise. Jetzt wollten wir mehr. An der Rezeption im Wasserschloss Mellenthin liegen zahlreiche Flyer und Informationen von den unterschiedlichsten Anbietern. Einer davon, vom Forstamt Pudagla über den „Usedomer Gesteinsgarten“, hat uns in den Bann gezogen.

Imposante Findlinge

Der Natursteingarten befindet sich in Neu Pudagla, nicht weit entfernt vom Seebad Ückeritz, in nur etwa 20 Minuten vom Wasserschloss mit dem Auto zu erreichen. Hier am Forstamt Neu Pudagla befindet sich ein Gesteinsgarten, der in Zusammenarbeit mit der Uni Greifswald entstand.
Der Gesteinsgarten selbst entpuppt sich als beeindruckende Gartenanlage. Auf befestigten Wegen schlendern wir durch den großen Park vorbei an imposanten Findlingen. Wir erfahren, dass die gezeigten Steine einst von Eiszeitgletschern aus Skandinavien auf die Insel Usedom gebracht wurden. Sie sind also – wenn man so will – Fremde auf der Insel. Allerdings liegen die meisten hier schon eine ganze Weile. Der älteste Findling hat vermutlich bereits etwa zwei Milliarden Jahre auf dem Buckel. Der schwerste wiegt etwa zwölf Tonnen. Beeindruckend, doch im Vergleich zu anderen Findlingen eher ein Leichtgewicht. Eine kurze Recherche im Internet ergibt, dass  allein in Deutschland etliche dieser dicken Brocken gefunden wurden, die zum Teil mehrere hundert oder sogar tausend Tonnen wiegen.

Schöner Park mit Waldkabinett

Dem Usedomer „Jurassic Park“ tut das aber keinen Abbruch, im Gegenteil, die Zahl der Exponate ist riesig. Wir zählen fast 140 Steine, die beschrieben und „petrographisch“ genau bestimmt wurden. Das bedeutet, dass sich die Art des Gesteins und sein ungefähres Alter in der Regel feststellen ließen. Insofern stimmt unsere gewählte Bezeichnung nicht. Der Jura begann erdgeschichtlich erst vor etwa 200 Millionen und endete vor etwa 145 Millionen Jahren. Die meisten der hier gezeigten Exponate sind aber wesentlich älter.
Gut gefällt uns auch, dass es neben dem Gesteinsgarten zudem ein Waldkabinett gibt, das den Wald einmal von einer ganz anderen Seite zeigt. Außerdem führt ein Lehrpfad an Bienenkästen und Riesenlebensbäumen vorbei zur „Fledermausburg“, einem alten Brunnenhaus, das den fliegenden Säugetieren als Winterquartier dient.
Somit ist der Usedomer Gesteinsgarten mit Waldkabinett eine echte Empfehlung – zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter, für Groß und Klein, Forscher und Laien.

Begehbare Amethystengrotte in der Naturerlebniswelt

Begehbare Amethystengrotte in der Naturerlebniswelt

Wasserschloss Mellenthin
Schlossallee 5
17429 Mellenthin
Tel.: 038379 2878-0
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Das Schloss ist Täglich ab 12 Uhr geöffnet
Warme Schloss Küche täglich 12-20 Uhr
Brauerei laut Veranstaltungskalender
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