Viel zu entdecken am Nepperminer See
Das Usedomer Hinterland zeigt die beliebte Ostseeinsel von ihrer schönsten Seite. Eine Tour von Mellenthin nach Neppermin ist ein guter Einstieg zum Kennenlernen.
Mehr als nur Sonne und Strand
Wer Usedom nur als Badewanne der Berliner kennt, tut der Sonneninsel Unrecht. Sie bietet weit mehr als nur Baden, Sonnen und Faulenzen. Zugegeben, in den warmen Sommermonaten möchte man gern in die erfrischende Ostsee springen und anschließend am feinsandigen Strand entspannen. Kann man natürlich. Denn selbst wenn man nicht in den meist recht vollen Seebädern sein Urlaubsdomizil hat, sondern im schönen Hinterland, ist es bis zum 42 Kilometer langen Sandstrand nur ein Katzensprung. Warum also nicht mal Strandurlaub mit Abenteuer verbinden und das Usedomer Achterland erforschen – es gibt dort so manches zu entdecken.
Alle Wege führen zum Mittelpunkt der Insel
Eine gute Möglichkeit, um Usedom zu erkunden, ist ein Start genau im Zentrum der Insel. Dort gibt es auch gleich das erste Highlight zu bestaunen. Ein mittelalterliches Renaissanceschloss wurde zu einem Wohlfühlort umgebaut. Das Wasserschloss Mellenthin im gleichnamigen Ort kann mit vielen Besonderheiten aufwarten. Neben seiner idyllischen Lage, den historischen Gewölben und einem gemütlichen Hotel, gehören zum Schloss auch eine eigene Brauerei, Kaffeerösterei sowie Destillerie. An den Abenden kann man in seinen urigen Brauereigewölben opulent tafeln. Tagsüber bieten ein schöner Innenhof mit Biergarten sowie die schlosseigene Insel-Manufaktur viel Gutes für Leib und Seele. Direkt vor dem Wasserschloss Mellenthin starten zudem abwechslungsreiche Rad- und Wanderwege bis zum Achterwasser und über die ganze Insel. Ein besonders schöner Ausflug führt von Mellenthin zum benachbarten Ort Neppermin.
Nepperminer See mit urigem Fischrestaurant
Per Rad oder zu Fuß gelangt man über schöne Waldwege vorbei an Feldern und Wiesen in den ehemaligen Fischerort Neppermin. Wegen seiner landschaftlichen Schönheit stellte schon Anfang des 20. Jahrhunderts der berühmte deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger hier seine Staffelei auf. Seine Malorte sind heute mit Bronzeplatten im Boden markiert. Eine kleine Uferpromenade führt entlang des Nepperminer Sees Richtung Pudagla. Von einem Aussichtsturm direkt an der Promenade hat man einen herrlichen Blick über das Achterwasser und dessen Ausbuchtung, den Nepperminer See. Ein Stück weiter lockt in einer kleinen Bucht ein uriges Fischrestaurant mit tollem Strandplätzen sowie leckeren Gerichten und üppig belegten Brötchen.
Alpakas, Teufelsfelsen und Vogelhäuschen
Folgt man dem Weg weiter Richtung Pudagla, geht es an blühenden Ginsterbüschen, Pferdekoppeln und dem schilfgesäumten Achterwasser vorbei bis zu einem idyllischen Strand mit einem großen Stein im Wasser, dem Teufelsfelsen. Angeblich wollte der Teufel mit diesem das Kloster Pudagla bewerfen, weil ihn das Glockengeläut störte. Doch der gewaltige Stein fiel nur ins Wasser und liegt nun für immer dort. Auf dem Weg nach Pudagla lohnt es sich, bei den Sommerhütten am See Ausschau nach einem kleinen Haus mit originellen Vogelhäuschen zu halten. Ein Künstler fertigt sie in Form von Miniatur-Strandkörben und mit Usedom-Motiven. Zudem führt der Weg an einem weitläufigen Gehege vorbei, in dem Alpakas leben. Auch sie sind eine originelle Bereicherung der Tour. Wieder zurück im Wasserschloss Mellenthin, belohnen ein frisch Gezapftes und ein gutes Essen müde Wanderer und Radler für diese schöne Tour.