Sanddorn, Schlehe, Heidelbeere
Im Norden Deutschlands sind Sanddorn, Schlehe und Heidelbeere sehr beliebt. Das Wasserschloss Mellenthin auf Usedom verwandelt sie zu edlen Likören.
Gesunde Vielfalt mit leuchtenden Farben
Ich bin ein echter Beeren-Fan. Nicht nur, weil sie mich durch ihre leuchtenden und kräftigen Farben am Obststand immer magisch anziehen. Sondern auch, weil sie besonders gesund sind. Zudem kann man viele von ihnen auch heute noch in freier Natur entdecken und sammeln. Beeren lassen sich außerdem zu einer Vielfalt an kulinarischen Genüssen verarbeiten. Säfte, Marmeladen, Gelees, Kuchen, Liköre und feine Geister – es gibt quasi nichts, wofür es keine passende Beere gäbe. Sie harmonieren mit süßen Gerichten ebenso wie mit Fleisch und Käse.
Reich an Antioxidantien
Von allen Beeren hat es mir die Heidelbeere besonders angetan. Sie schmeckt nicht nur fantastisch, sondern ist auch extrem gesund. In der Natur wächst sie an Waldlichtungen, in Moor- und Heidelandschaften. Angebaut wird sie im Norden Deutschlands in der Lüneburger Heide und auch in Brandenburg. Heidelbeeren, auch Blaubeeren, Schwarzbeeren, Bickbeeren oder einfach nur dicke Blaue genannt, enthalten eine große Menge an Antioxidantien sowie Vitamine und Mineralstoffe, die vor allem das Immunsystem stärken. Naturbelassen sind sie in jedem Joghurt, Müsli oder Overnight Oat ein Gedicht, gebacken als Blaubeer-Muffin einfach sensationell.
Vitamin C und B12-Lieferant
Wenn ich meinen Urlaub an der Ostsee verbringe, ist die Sanddornbeere mein Favorit. Fast überall erhält man dort leuchtend orange-roten Sanddornsaft. Er enthält viel Vitamin C. Als einzige Frucht besitzt Sanddorn auch das lebenswichtige Vitamin B12. Es kommt sonst nur in Fleisch vor.
Wenn ich auf Deutschlands beliebtester Ostseeinsel Usedom Urlaub mache, decke ich mich ordentlich mit Sanddorn-Produkten ein. Im Wasserschloss Mellenthin, im Mittelpunkt der Insel, bietet der originelle Schloss-Shop neben Saft auch tolle Pflegeprodukte auf Basis von Sanddorn an. Zu meinem erklärten Lieblingshotel ist es unter anderem aber deswegen geworden, weil seit kurzem eine schlosseigene Destillerie neben ganz besonders leckerem Heidelbeer-Likör auch Sanddorn als Likör anbietet. Hinzu kommt noch eine weitere Besonderheit: der Schlehen-Likör.
Schlehen-Likör aus eigener Ernte im Wasserschloss Mellenthin
Das Besondere an Schlehen-Likör ist, dass der Schlehdornbusch kaum noch in Deutschland angebaut wird. Obwohl die Schlehe botanisch gesehen sehr eng mit der Pflaume und Zwetschge verwandt ist und auf ähnlichen Böden gut gedeiht, ist der Schlehenanbau in Deutschland eine reine Nische. Nur einige Brennereien bewirtschaften noch kleine Felder zum Eigengebrauch. Besonders interessant ist daher, dass die Schlehen, die für den Likör im Wasserschloss Mellenthin verwendet werden, direkt hinter dem Anwesen in freier Natur wachsen.
Die Ernte per Hand ist zwar wegen der dornigen Zweige etwas kniffelig, hindert den umtriebigen Schlossherrn jedoch nicht daran, zu schätzen und zu nutzen, was die Natur direkt vor seiner Haustür bietet. Die Wildfrüchte sind verglichen mit Kultur-Schlehenbeeren zwar nur halb so groß, doch dafür um so intensiver im Geschmack. Das macht aus dem Mellenthiner Schlehen-Likör ein ganz feines Geschmackserlebnis. Fast hätte er meinen Blaubeer-Likör von Platz 1 verdrängt … Mal sehen, vielleicht gelingt es ihm bei meinem nächsten Besuch.